Großes Interesse an Vortrag "Heizen mit Holz"

Wie steht es um die Zukunft von Holzheizungen? Dass diese Frage aktuell viele Menschen umtreibt, zeigte allein schon die Teilnehmerzahl: Bei der Infoveranstaltung, zu der die Energieagentur Oberfranken gemeinsam mit dem Landkreis Kronach in den Veranstaltungssaal der Sparkasse Kronach eingeladen hatte, waren rund 120 Gäste erschienen.

Schon in ihrer Begrüßung gingen Sachgebietsleiter Wolfgang Puff vom Landratsamt Kronach und Jan Buchta von der Energieagentur auf das Thema ein. Heizen mit Holz sei in unserer waldreichen Region seit jeher bewährt und deshalb weit verbreitet. Durch die monatelangen Diskussionen um die Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes sei die Verunsicherung inzwischen aber groß, deshalb wolle man mit dieser Veranstaltung etwas Orientierung geben und die Optionen für einen nachhaltigen und schadstoffarmen Betrieb von Holzheizungen vorstellen.

Wolfram Schöberl von C.A.R.M.E.N. e. V. aus Straubing betonte in seinem Vortrag, dass nachhaltige Waldwirtschaft - und damit auch die nachhaltige Holznutzung - immer einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leiste. Zwar werde auch bei der Verbrennung von Holz CO2 ausgestoßen, jedoch bilde die Holznutzung im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen einen geschlossenen CO2-Kreislauf. Er hob hervor, dass trotz des Biomasse-Booms in Deutschland immer noch mehr Pellets produziert als verbraucht werden. Das Argument, dass für die Pelletproduktion ganze Wälder gerodet werden müssten, sei also für den heimischen Markt nicht zutreffend. Schöberl zeigte verschiedene Arten der Holzfeuerung, warb aber auch eindringlich für die verantwortungsvolle Bedienung durch den Nutzer. Schon das richtige Anschüren kann die Schadstoffemissionen nämlich deutlich reduzieren.

Bernd Jahreis, Bezirksschornsteinfeger und Obermeister der Kaminkehrerinnung Oberfranken, knüpfte unmittelbar daran an. Besonders Kleinfeuerungsanlagen seien für einen guten Teil der Feinstaubemissionen in Deutschland verantwortlich. Deshalb gelte es, die Luftgrenzwerte nicht nur durch Einsatz moderner Technik, sondern auch durch richtige Handhabung einzuhalten, ansonsten drohe „dicke Luft“ in der Nachbarschaft.

Jahreis präsentierte auch Daten zu verschiedenen Feuerungsanlagen sowie aktuellen technischen Lösungen und gab Tipps zur korrekten Aufstellung. Außerdem wies er darauf hin, dass beim Einbau neuer Öfen immer eine Abnahme durch einen Kaminkehrermeister erfolgen muss.

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es noch die Gelegenheit für eine Fragerunde.